14. Mai 2013

The Grey (Joe Carnahan) 8,3




Ich liebe solche rauen Filme wie diesen, in denen Menschen in einer völlig unwirtlichen, feindlichen Umgebung ums Überleben kämpfen müssen (letztes schräges Beispiel dafür: Essential Killing).

Carnahans durchgehend packender, archaischer Männerfilm ist in einem faszinierenden, eisgrauen „die Natur gefährdet den sonst stets überlegenen Menschen“-Setting angesiedelt, und die Tatsache, dass hier gestandene Männer und nicht grenzdämliche Teenies wie in manchen Slashern um ihr Leben zittern, lässt den Spannungsfaktor enorm steigen. Carnahan, sonst ein Regisseur, der (trotz des womöglich recht guten Thrillers Narc) eher wenig Interesse auf sich zieht, arbeitet oft mit den Mitteln des Horrorfilms bzw. Schockmomenten. Wenn man das Gefühl hat, dies geschehe etwas zu platt, werden sie auch schon wieder weniger.

Neben dem Thrill definiert sich der lakonisch betitelte Reißer vor allem über seine existenzielle Erdung und das persönliche Trauma des Helden (siehe auch hier); Neeson als einsamer, was soll ich sonst schreiben, Wolf trägt den Film, während die Nebenfiguren und das allmähliche Zusammenraufen und -finden natürlich eher nur Klischee sind. Aber das schadet niemals der Intensität. Schade, im Nachhinein hätte ich den nur zu gern im Kino anstatt am Laptop erlebt..wirken konnte er aber auch so zur Genüge.

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