18. November 2012

También la lluvia (Icíar Bollaín) 8,35




"Und dann der Regen": Einer der packendsten und intensivsten Filme dieses Kinojahres über ein spanisches Filmteam, das in Südamerika einen Film über Columbus bzw. Christen, die die Ausbeutung der Ureinwohner kritisierten, dreht (ein bisschen ein nostalgischer „irrer Herzog dreht in Südamerika“-Faktor ist hier stets dabei).

Handlungsmuster und Einstellungen der Vergangenheit wiederholen sich in der von Armut und dem Kampf gegen die ausbeutende Regierung geprägten Gegenwart, das Filmteam versetzt sich teils enorm in die Rollen hinein, und das gibt dem Film, neben den Thrill-Aspekten der Geschichte, seinen faszinierenden Unterboden: Die Verzahnung von Film und Realität bzw. Politik sowie die ideologischen Diskussionen und Auseinandersetzungen, die geführt werden. Das wuchtige Drama ist dabei in seiner Konstruktion sicher manchmal auch etwas simpel, bleibt jedoch meistens sowohl emotional als auch kognitiv spannend und sowieso aufregender als so ziemlich alles andere noch viel formelhaftere im „Unterhaltungssektor“. Kurzweilig ist der Film auch so ziemlich jede Sekunde. Großartig gespielt sowieso (Bernal, Tosar!).

Natürlich stellt sich für die Mitglieder der Crew gegen Ende immer mehr die Frage: Ist (der) Film das Wichtigste? In dieser Frage schlägt sich Regisseurin Bollain dann auch auf eine Seite, was grundsätzlich sympathisch, jedoch vielleicht etwas holprig geschieht.

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