23. November 2012

Rosenmüller, Suzuki, Soavi


Wer früher stirbt, ist länger tot (2006) 8,29

Mittlerweile ja schon eine Art Kultfilm, endlich auch mal gesehen: Die Mischung aus bodenständigem bayrischem Schmäh und gefühlvoller Poesie ist ein sympathisches Kunststück. Im Mittelpunkt steht, neben allen möglichen sonstigen köstlichen Gestalten, ein sympathischer, an den höheren Mächten verzweifelnder Lausbub mit vor allem katholisch eingeimpften Schuldkomplexen, und folgerichtig spricht der Film oft aus einer kindlichen Persepektive, was zu komischen „Verständnisproblemen“ führt, und immer wieder zu sehr heiteren, aber auch bemerkenswerten (ja, vermutlich Fellini-haften) Sequenzen, etwa die wiederkehrenden Fegefeuer-Gerichts-Alpträume oder der Wahn am Ende..


Tantei jimusho 23: Kutabare akuto-domo / Detective Bureau 2-3: Go to hell, bastards (1963) 5,30

Natürlich kann nicht jeder Suzuki so enorm sein wie Tokyo Drifter oder gar der eben besprochene Branded to Kill, aber ein wenig mehr an Speziellem braucht es dann doch für einen lohnenswerten Ausflug ins japanische 60-er Kino. So ist es halt nur eine launige Undercoverermittler gegen Gangster-Chose mit herrlich relaxtem Jazz und kleinen Musicaleinlagen, aber tja, das war es dann eigentlich auch schon. Der Rest ist kaum erwähnenswert. Zwar sympathisch, hat aber auch zu wenig bzw. eigentlich so gut wie gar keine „Wow-Momente“ - sicher kein Suzuki, den man unbedingt gesehen haben muß.


Dellamorte Dellamore (1994) 3,35

Eine Zeit lang ein charmanter, morbider, artifizieller Blödsinn über einen Friedhofswärter, Zombies und die Liebe. Der Humor, ein wichtiges Element an diesem Werk, ist sehr speziell und in meinem Fall als kaum witzig empfunden; jedenfalls ist das immer eher klamaukig und trashig als gruselig oder wirklich stimmungsvoll.

So weit, so immer noch ganz erträglich, aber in der zweiten Hälfte herrscht dann nur noch Konfusius: die Geschichte dreht ab, ohne jedoch irgendwelche „Mindfuck“ Qualitäten zu besitzen; zahlreiche Elemente verderben den Brei, die Regie (die im Ansatz ganz reizvoll war) verliert völligen Zusammenhalt.

Am Ende war das kein reizvoller Psychotrip, sondern nur noch Schwachsinn, bei dem die köstlichen Momente auch immer weniger wurden. In der ersten Filmhälfte hätte ich einen kleinen Kultstatus gerade noch nachvollziehen können, aber so wie der Film gegen Ende absackt, ist fast schon als dilettantisch zu bezeichnen.

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