2. Oktober 2012

The Mill and the Cross (Lech Majewski) 8,60




Man könnte sie fast meditativ nennen, diese Reise ins Mittelalter (und definitiv reizvoller als jene in Faust, weil zwar auch leicht artifiziell aber nicht so künstlich überdreht und geschwätzig wie bei Sokurov), wenn da nicht die ganze Grausamkeit des Menschen überpräsent wäre: Peitschen, Aufhängen, Kreuzigen, das volle Programm. Tut der berauschenden Qualität dieses Films natürlich keinen Abbruch.

Das Konzept ist großartig (wenn auch nicht völlig neu) und könnte meinetwegen gern noch mehrere solche Genrevertreter nach sich ziehen: ein bedeutendes, pralles Gemälde als Ausgangspunkt für einen Film zu nutzen. Gewiss ist dafür auch einiges an Genialität nötig, Machewski hat das sehr ausgeklügelt und meisterhaft umgesetzt – einer der faszinierendsten Kinobesuche des Jahres.

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