6. September 2012

Barbara (Christian Petzold) 8,45



Selbst jemandem, der das System DDR kaum kennt und keinen besonderen Bezug dazu hat, vermittelt das Drama gelungen ein Gefühl davon, wie Menschen ein scheinbar normales Leben führen und doch Gefangene im eigenen Land sind. 

Petzolds Muse Nina Hoss steht wie schon bei Yella als Frau im Mittelpunkt des Films, ist diesmal aber eine starke, selbstbestimmte Figur - die Ärztin, die sich dem System nicht beugen und ihm entfliehen will. Ihr Heldentum in dem meisterlich arrangierten Drama ist ein leises, aber deutliches. 

Barbara ist eines der besten Werke des präzisen und oft auch poetischen Dramatikers. Von einer Überraschung kann man da bei Petzolds Klasse nicht unbedingt sprechen, aber es ist schon einer dieser Filme, bei denen weder Thematik noch Stil etwas wahrhaft Herausragendes zu garantieren scheinen, die in Wahrheit aber immer besser und besser, schöner und schöner werden, bis man beim Abspann ergriffen und glücklich im Kinosessel hängt.

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