18. Mai 2012

Nanjing! Nanjing! (Lu Chuan) 8,52



Bilder schrecklicher Kriegsgräuel wunderschön inszeniert, das erinnert an Großmeister wie Kurosawa. Immer wieder Gesichter, Gesichter, Massen an Gesichtern, als wolle man jedem einzelnen dieser armen Menschen eine kollektive Erinnerung verleihen…und immer wieder schreckliche Kriegsverbrechen. Einmal taumeln die Japaner wie Zombies durch die Geisterstadt. Der Film ist selten sentimental, aber genauso bewegend wie ähnliche Werke von Spielberg und Polanski; Regisseur Chuan scheint alles zu können, zunächst inszeniert er eindrucksvoll eher Kämpfe und Schlachtszenen, doch bald wird es vor allem zu einem meist intimen Film über Menschen, die mit den Folgen kämpfen und leben. 

Wie immer bei solchen Historienfilmen muss man sich fragen, ob es nicht auch etwas anmaßend ist, zu versuchen, so bildstark zeigen zu wollen, „wie es war“, weil das geht einfach nicht; möglicherweise sind da "kleinere" Geschichten ein sinnvollerer Zugang. City of Life and Death lässt dagegen kaum Freiraum, dennoch beschäftigt das enorm und man spürt diese Schrecken noch lange nach.. 

Ein meisterlich in Szene gesetzter Film über den Horror des Kriegs und schreckliche Aktionen gegen Zivilisten. Erwähnen muß man noch, dass es in den letzten Jahren gleich mehrere Werke zu diesen Vorfällen  gab (gesehen habe ich (noch?) keinen der anderen...).

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