15. Mai 2012

Io sono l'amore (Luca Guadagnino) 6,90



Vor allem die fiebrige, tastende, zoomende Inszenierung ist es, die dieses Drama lange aufregend gestaltet. Von der Geschichte über eine reiche Großfamilie, versetzt immer wieder mit dem Motiv des Kochens, hätte man sich vielleicht etwas mehr erwarten können. Worauf es hinausläuft (Frau bricht durch Affäre aus der Bürgerlichkeitshölle aus), ist nett, aber nichts Weltbewegendes, zudem schlägt das Regie-Pendel nicht nur in Richtung verspielt und "opernhaft", sondern streckenweise auch in Richtung gediegen und getragen aus

2 Kommentare:

  1. Vor paar Tagen auch gesehen, und muss dir doch etwas widersprechen. Gerade die strenge, distanziertere Kameraführung zu Beginn (die mich an Antonioni denken ließ) gefiehl mir doch besser, als das wild Zoomende dann etwa bei und ab der Bienen-und Grashalmsexszene. Da hat sich der Film nach meinem Empfinden nach und nach verloren, auch im Kleinteiligen, Privaten, auch wenn die Bewegung hin dazu -klar- schon palusibel ist und auch Sinn macht. Für mich ist der Film da dennoch "auseinandergebrochen".

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  2. Ich mag diesen Widerspruch. :)

    Das "auseinanderbrechen" unterschreibe ich auch, finde es aber wohl einfach reizvoller als du. Vielleicht habe ich auch im Moment einen kleinen Überdruss an all den streng durchkomponierten Werken (auch wenn ich das meiste davon natürlich, gutes Beispiel Antonioni, ganz großartig finde), dass ich den Zugang und dieses stilistische und inhaltliche Aufbrechen hier mal erfrischend fand. ;)

    Dass mich das alles aber auch nicht so richtig begeistert hat, hab ich eh angedeutet; ich glaube, in dem Punkt liegen wir dann eh nicht so weit auseinander.

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