14. Mai 2012

The Descendants (Alexander Payne) 8,18



George Clooney in Großaufnahme auf der Leinwand zu sehen ohne gleich eine Vielzahl von (filmischen und sonstigen) Assoziationen im Kopf zu haben, ist mittlerweile gar nicht mehr so einfach, aber so ist das mit den größten Starschauspielern nun mal…

Der Hawaii-Film selbst ist ein sympathisches, gelassenes, letztlich auf lässige Weise liebevolles Melodram - stets gefühlvoll und dennoch auch gewitzt. Viel Melancholie wird transportiert (fast durchgehend auch durch Musikuntermalung), dazwischen wird aber auch viel gestritten und geflucht.

Der Vater mit seinen Töchtern nach dem Tod der Mutter: eine Konstellation, die in letzter Zeit auch schon öfter zu sehen war (Grace is gone, Genova). Payne findet für seine Version eine gute Mischung aus Lockerheit und Ernst, und auch Clooney überzeugt, als gekränkter, manchmal wütender Mann, der aber immer Gentleman bleibt.

Schönes Beispiel für die Unaufdringlichkeit des Films: wie die nervige Figur des eher tumben Jungen nach dem Krach zu Beginn stets akzeptiert wird und mit der Zeit ein bisschen in die Familie wächst – das passiert nicht rührselig und mit Rufzeichen versehen, sondern wird gegen Ende ganz beiläufig gezeigt, mit einem kaum mehr im Blickfeld sichtbaren an der Schulter nehmen durch, tja, George Clooney.

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