22. Dezember 2011

Heartless (Philip Ridley) 3,90




Dieser ausgesprochen düster sein wollende Fantasythriller um einen entstellten, von Gewalt umgebenen Außenseiter wirkt sehr ambitioniert, auch künstlerisch, befindet sich zugleich aber auch oft hart an bzw. über der Grenze zum Lächerlichen. Die mysteriöse, aber leider letztendlich nicht besonders berauschende Geschichte beginnt wie eine Art Donnie Darko-Variation (schüchterner Außenseiter sieht eigenartige Wesen), gemixt mit einer sehr heftigen Sicht auf einen von brutalen Gangs geprägten Teil von London; es wird eine Welt gezeigt, in der es nur Gewalt und Kälte zu geben scheint. Nach einiger Zeit läuft der Film dann, etwas überraschend, auf eine wüste Faust-Variation hinaus, während es zwischendurch immer wieder eher peinlich kitschige Szenen gibt.

Die Regie ist wie gesagt ambitioniert und das Bemühen, einen ganz eigenen Stil zu schaffen, macht den eigentlich eher schwachen, bisweilen sehr kurios mit heftigen Gewalt- und Schockszenen versehenen Film zumindest irgendwie interessant. Andererseits wirkt das Spiel mit Farben und vor allem den erwähnten Schockeffekten oft kindisch-billig. Es wird eine spezielle Atmosphäre geschaffen, doch nur ganz selten ist der Film beklemmend, meistens eher trashig – ohne dabei aber auf blöde Art wenigstens gut zu unterhalten. Auch die Schauspieler sind durchgehend „B-Liga“, vor allem der naive Blick von Hauptdarsteller Sturgess ist schwer zu ertragen.

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