5. August 2011

Octubre (Daniel y Diego Vega) 7,66




Sehr trockener Humor ist Markenzeichen von Im Oktober werden Wunder wahr. (Typisch?) südamerikanisch geht es auch oft sehr herb zu: wo der Ton gerade vorher noch sehr heiter-liebevoll war, kann es schonmal vorkommen, dass eine Frau ihre urinbefleckte Unterhose im Wasser des Geliebten auswringt!

Der Hauptdarsteller ist mit seiner stoischen Art in kuriosen Situationen immer wieder für Lacher gut, besonders das Schaukeln des Babys während der Arbeit als Running Gag verleitet automatisch zum Grinsen.

Die beiden Vegas bauen ihren Film (bzw. das Bild einer Pseudo-Familie) generell ruhig, aber zunehmend witzig auf. Als das lakonische Treiben gegen Ende wieder etwas schwächer, weil schein-vorhersehbarer wird, lassen sie den Film einfach völlig offen enden (Erinnerungen an das Finale von Rossellinis "Viaggio in Italia" werden spitzbübisch geweckt, aber nicht eingelöst, was übrigens auch den deutschen Titel wieder einmal noch sinnloser macht als er eh schon ist); nicht nur deshalb sollte man sich an Octubre erinnern, sondern auch weil die Machart nach Kaursimäki (und co)-Vorbild sich mit der Besonderheit eines peruanischen Werkes und mit herbem Humanismus vergnüglich, aber auch hintersinnig verbindet: bei aller Menschlichkeit spielt das Geld stets eine dominante Rolle - und sich gegenseitig zu helfen aber sich auch ein wenig zu bescheißen gehört beides wie selbstverständlich zum Leben des Pfandleihers und der übrigen Protagonisten.

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