31. Oktober 2010

Road to Nowhere (Monte Hellman) 5,60




Eine DVD wird in einen Laptop gelegt und der Film Road to Nowhere beginnt. Doch es ist nicht der Monte Hellman - Film, sondern ein Werk von Mitchell Haven. Solche Film-im-Film - Spielereien sind bei Hellmans Road to Nowhere auf der Tagesordnung: man merkt oft einfach nicht bzw. soll rätseln, ob man gerade im Haven-Film ist oder ob man den Schauspielern bei privaten Gesprächen am Filmset zusieht.

Es geht um die Verfilmung eines wahren Verbrechens, um einen jungen ambitionierten Regisseur, der eine betörend schöne junge Dame als Hauptdarstellerin castet, sich in sie verliebt und sich durch seine Obsessionen ins Unglück stürzt. Oder eher gestürzt wird. Die Schöne scheint Geheimnisse zu haben und hatte eventuell sogar selbst mit dem Verbrechen, in dessen Verfilmung sie jetzt spielt, zu tun...

Was nach spannendem Verwirrspiel klingt, ist nicht bloß deshalb recht zäh, weil Hellman enorm langsam, ruhig und wenig glamourös inszeniert. Die Regie entfaltet dadurch sogar einen düsteren Sog (und es gibt einige herrliche, die Stille durchbrechende Schocks, die wirklich sitzen) und man verfolgt den Film recht gespannt, obwohl sich das Spiel mit den Ebenen mit der Zeit als eher hohl entpuppt und die Geschichte einfach sehr unaufregend ist. Auch die komischen Einsprengsel die Filmcrew und Schwierigkeiten beim Filmdreh betreffend, sind nicht besonders gelungen.

Oft fühlt man sich dann möglicherweise wie in einer Magervariante eines Films von David Lynch, der mit Werken wie Mulholland Drive und Inland Empire jedoch wesentlich mehr Unbehagen erzeugen konnte und außergewöhnliche Filme schuf, über die man lange nachdenken und sie immer wieder ansehen kann. Der leicht gehypte, aber dafür doch recht mäßige Road to Nowhere dagegen erzählt seine grundsätzlich zwar nett düstere, aber doch minimalistische und keinesfalls neue Geschichte auf zunehmend ermüdende Art und Weise.

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