16. Oktober 2010

Adam Resurrected (Paul Schrader) 5,90




Der Jude Adam wird im KZ von einem Nazi-Kommandanten gezwungen, für ihn auf Dauer den Hund zu spielen. Auch in der Hoffnung, damit seiner Familie das Leben zu retten können, macht Adam mit. Letztendlich, immerhin, kann er aber nur selbst das KZ überleben.

15 Jahre später, in der filmischen Gegenwart, pendelt Adam zwischen freiem Leben und einer psychiatrischen Klink in der Wüste, wo er nach Gewaltausbrüchen und sexuellen Übergriffen immer wieder eingewiesen wird – wie ein Hund kann er seine Triebe nicht mehr kontrollieren.

Soweit der wirklich spannende Aspekt dieses Films, der endlich einmal wieder Jeff Goldblum in einer Hauptrolle präsentiert. Der Rest ist aber wenig erbaulich: Wie in einer uninspirierten Variante von One flew over the cuckoo’s nest ist die Klinik ein Haufen schräger Gestalten, in den Adam (als hochintelligenter Pseudotherapeut!) Schwung hineinbringt.

Das Ende fällt zugleich seltsam und (für Herrn Schrader doch ungewöhnlich) mainstream-affin versöhnlich aus, der Film schließt unbefriedigend. Dieses Werk ist wie eine nicht gut genug genützte Chance, Ergreifendes mit Tiefgang zu verbinden. Diese psychologische Tiefe nämlich scheint Schrader in seiner Romanverfilmung stets ausstellen zu wollen, ohne sie je zu erreichen – sehr schade. Dennoch ist Ein Leben für ein Leben dank des oft intensiven Schauspiels, der krassen Vorgänge und trotz des eher mäßigen Humors nicht gänzlich uninteressant.

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