30. Juli 2010

Gigante (Adrián Biniez) 5,52




Ein Publikumserfolg auf der Berlinale, ein sympathischer Wohlfühlfilm steht am Programm, was soll da schon schiefgehen? Leider entpuppt sich dieser Beitrag aus Uruguay aber selbst bei gutem Willen und einem Faible für langsame Außenseitergeschichten auf Dauer als relativ dröge - auch weil man so etwas Ähnliches schon besser gesehen hat..

Die Figur des Gigante, eines schüchternen, übergewichtigen Nachtwächters, der seiner Liebe quasi eine Stunde hinterher spioniert, ohne dass er sich traut, sie anzusprechen, ist dabei auch nicht gerade DER Sympathieträger oder ein echter Typ, der rückwirkend "Kult“ werden könnte…auch wenn man für ihn hofft, dass er seine soziale Angst überwindet und die Frau seiner Träume endlich mal anspricht, fällt es schwer, mit diesem Mensch im Laufe des Films so richtig warm zu werden. Hier bleibt ein wenig das Gefühl, dass etwas mehr möglich gewesen wäre.

Auch geizt der Regisseur und Autor Biniez bei aller Liebe zum Unspektakulären Alltagskino etwas zu sehr mit witzigen oder irgendwie erinnerungswürdigen Szenen: einige spärliche nette Einfälle gibt es da zwar schon, aber eigentlich kommt da viel zu wenig für einen guten Film.

Lobenswert sind sicher Absichten und Konsequenz des klar konzipierten Werks und vielleicht könnte Gigante gerade für ähnlich schüchterne Menschen wie die Hauptfigur ein kleiner Lieblingsfilm werden, für den eher neutralen Zuschauer ist diese sanfte Liebesgeschichte aber doch zu ereignisarm und mittelmäßig ausgefallen.

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