11. Mai 2010

En Mand kommer hjem (Thomas Vinterberg) 6,28




Vinterberg erzählt hier ein helles Liebes- und Familienversöhnungsmärchen, ein eher heiter und optimistisch angelegtes Drama mit durchaus ernsten Hintergründen und hin und wieder wird auch die realistisch anmutende Seelenpein der Charaktere, für die das dänische Kino im letzten Jahrzehnt so berühmt und geschätzt wurde, angedeutet. Aber diesmal soll es in erster Linie ein Wohlfühlfilm sein, der allerdings seine ernsthaften Wurzeln nicht verleugnet. Dass Vinterberg aber auch ein ordentlicher Ironiker zu sein scheint, zeigt unter anderem eine Szene gegen Ende, die doch recht offensiv an die intensive Vater-Sohn Konfrontation in Vinterbergs grandiosem Dogma-Debüt Festen erinnert.

Ist denn Ein Mann kommt nach Hause nun ein guter Film? Nun ja, er ist ganz nett, aber nicht viel mehr, unbedingt empfehlen braucht man dieses Werk nicht. Zudem nerven manche Einlagen wie die betont "cool-witzige" Küchencrew doch ziemlich. Aber Vinterbergs Inszenierung ist sehr gekonnt, hat Ideen, gute Bilder und sympathische Schauspieler. Selbst für Dänen-Fans oder Dogma-Family-Komplettisten ist dieser anscheinend auch überall ziemlich untergegangene Film dennoch mehr ein kann als ein muß.

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