20. April 2010

Kansen (Masayuki Ochiai) 7,36




Man wird von Anfang an in eine surreal anmutende, unterschwellig unheimliche Welt hineingeworfen, ohne einen echten Durchblick zu haben, was hier passiert. Sehr kühle Bilder unterstützen die sterile Krankenhausatmosphäre, die Personen verhalten sich eigenartig, irgendetwas stimmt hier nicht, usw…

Infection gestaltet sich trotz solcher bekannt anmutenden Grundelemente als sehr eigen und angenehm anders inszeniert, besonders positiv empfand ich das Fehlen graphischer Ekelszenen oder das bewusste Aussparen anderer typischer, längst abgenutzter "Horrorfilm“aspekte über lange Zeit. Wenn später, ja doch fast unvermeidbar, das Subtile dem Vordergründigen (Grauen bzw. Effekt) weicht, kann man fast enttäuscht sein. Muß man aber doch wieder nicht, denn der Film bewahrt bis zum Schluß seinen eigenen, leicht verstörenden, aber natürlich auch Spaß bereitenden Ton. Am Ende gestaltet sich das Spiel mit den Erzähl- oder Wahrnehmungsebenen etwas seltsam, Kansen verliert vielleicht ein wenig an Kraft oder Bedeutung, dennoch ist dies ein sehenswerter und eher ungewöhnlich inszenierter Psycho(light)sicko.

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