19. Februar 2010

Sleep furiously (Gideon Koppel) 3,85




Ein beschauliches Dorf in Wales: Das ist das Thema dieses Dokumentarfilms, der leider genauso öde und langweilig ist, wie es das Dorfleben dort auch sein muß.

Regisseur Koppel zeigt uns eine Ansammlung von alltäglicher Belanglosigkeiten, die meisten Dorfbewohner sind etwas schrullig. So what? Alles läuft im Zeitlupentempo ab und die Lethargie überträgt sich auf den Zuschauer, es ist einfach nur ermüdend und nichts weiter.

Leider ist der Regisseur überhaupt nicht daran interessiert, den Landleuten Gedanken oder Gefühle zu ihrem eintönigen und unspektakulären Leben zu entlocken oder irgendeine Art von Tiefgang zu finden oder ihnen mal etwas mehr Screentime als bestenfalls eine knappe Minute zu geben (wie all das Raymond Depardon so meisterlich in seinem wunderbaren La vie moderne geschafft hat), sondern zeigt viel lieber hundertmal gesehene Landschaftsaufnahmen, die mit schräger Musik des generell ja auch sehr tollen Aphex Twin unterlegt werden: Achtung - Kunst! Gähn. Und eben die vielen belanglosen Mono- und Dialoge. Ach wie schrullig. Und die vielen kleinen Tierchen, die es dort gibt. Ist schon wahnsinnig faszinierend, diese durch einen Fernsehschirm zu betrachten.

Die Schafwanderung und manche einzelnen Aufnahmen waren ja für ein paar Sekunden schon ganz nett, am Ende wird schüchtern ein philosophischer Spruch eingeblendet und dann folgt tatsächlich, ausgerechnet zum Fade-Out eine knapp zweiminütige, simple, aber faszinierende Bildcollage. Immerhin.

Aber
Sorry, lieber Mr. Koppel, sorry, liebe Trefeuriger: Ihr und Euer Dorfleben seid für uns Fremde einfach scheißlangweilig.

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